In den letzten Wochen wurde immer wieder betont, wie wichtig Vertrauen für Schweizer Banken ist. Aber was hat dieser emotional aufgeladene Begriff mit harten Fakten zu tun? Die Krise bei der Crédit Suisse zeigt, wie schnell es schief gehen kann. Doch das Misstrauen gegenüber den Grossbanken ist nicht neu. Schon 2011 verlangte das Parlament von Biel die Auflösung aller Konten der Stadt bei UBS und Credit Suisse. Ähnliche Vorstösse wurden in über 100 Gemeinden schweizweit eingereicht. Die Grossbanken sollten ihre Lohnpolitik und ihre Weissgeldstrategie im In- und Ausland verbessern, bevor die Geschäftsbeziehungen wieder aufgenommen werden.
Bundesrat Ueli Maurer erkannte, dass der Schweizer Finanzplatz gestärkt werden muss, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Aus diesem Grund wurde letztes Jahr die Plattform « finance.swiss » ins Leben gerufen, an der das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD), das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), die Asset Management Association Switzerland (AMAS), SIX, Swiss Re, die Zurich Insurance Group und die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) gemeinsam arbeiten.
Die jetzige Krise kann als Chance betrachtet werden, um die souveräne Kompetenz der Schweiz zu stärken, bewusst auf die Erfolge und Stärken des Landes zu bauen und den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zu fördern. Um den Schweizer Finanzplatz glaubwürdig zu machen, müssen wir einen positiven Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten und unsere Vorreiterrolle im Bereich der nachhaltigen Finanzen ausbauen.
